Neues Zuhause für die Musikschule Homburg

29.04.2015

Das neue Domizil ist eingeweiht: Die Homburger Musikschule feierte am vergangenen Sonntag ihre offizielle Einweihung an der Lappentascher Straße in Erbach.

Nun gelte es, trotz Tränen, die es wohl zum Abschied aus dem alten Gebäude gegeben hat, in die Zukunft zu blicken, ließ Prof. Reinhard Larsen wissen, der den Auftakt und die Moderation des Festaktes übernahm.

Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind begrüßte die Gäste, unter ihnen Minister Ulrich Commerçon und Staatssekretär Christian Seel.

„Es ist ein wundervoller Tag in einem wundervollen Gebäude", betonte der OB. Bereits im Jahr 2001/2002 gab es Überlegungen, die Musikschule an einen anderen Standort umzusiedeln. Nach mehreren eher unzulänglichen Ideen, sei es seinem Vorgänger Karlheinz Schöner zu verdanken, der dabei an das „Stadtumbau West-Programm" dachte, so Schneidewind. Er sagte weiter, dass die Kräfte aus Politik und Verwaltung ein „Schmuckstückchen" für Erbach geschaffen haben, das sich ideal mit dem benachbarten Kindergarten der Arbeiterwohlfahrt ergänze. Die betroffenen Bürgerinnen und Bürger haben zur damaligen Zeit darüber entschieden, was mit dem Gelände der ehemaligen Landesaufnahmestelle für Asylbewerber geschehen soll. Was entstand verdeutlichte der Rathauschef: für rund 5,7 Millionen Euro sind Gebäude mit einer Gesamtfläche von 1.200 m² entstanden. Davon sind zirka 2,7 Millionen Euro bezuschusst worden. Der Oberbürgermeister machte aber auch keinen Hehl daraus, dass auch bei der Musikschule über Einnahmeerhöhungen nachgedacht werden müsse. 

Für Zahlen hatte Kultusminister Commerçon wenig übrig. Angetan war er von der Aula, auf die selbst die saarländische Musikhochschule neidisch sein könne. „Die Musikschulen bieten eine Bandbreite an musikalischer Ausbildung, die früher undenkbar gewesen wäre", verdeutlichte der Minister. Schließlich trage die Musik zur Persönlichkeitsbildung eines jeden Menschen bei, ließ Commerçon wissen.

Innenstaatssekretär Seel freute sich über das gelungene Projekt, das zunächst kritisch gesehen wurde. Am jetzigen Standort seien bauliche Missstände behoben worden und dafür sei die Städtebauförderung auch da, so Seel.

Dieter Boden, der Vorsitzende des Verbandes deutscher Musikschulen, Landesverband Saar, gratulierte der Stadt Homburg zu seiner Musikschule und dem neuen Gebäude. Er stellte dar, dass Musikunterricht keine „kommerzielle Ware“ werden darf, sondern ein hohes Gut ist, das in den angrenzenden Ländern wegen seines Wertes für die Gesellschaft gesetzlich geschützt ist. Dieses hohe Gut darf nicht der Zufälligkeit überlassen werden, es muss vielmehr durch öffentliche Musikschulen im Sinne der Daseinsfürsorge und Gemeinwohlorientierung in seiner Qualität gesichert werden. Gerade öffentliche Musikschulen gewährleisten durch bezahlbare Unterrichtsentgelte einen breiten Zugang auch für bildungsferne Schichten. In diesem Sinne warnte er die Verantwortlichen in Homburg vor einer umfangreichen Entgelterhöhung, von der gerade diese Bevölkerungsschichten betroffen wären, die von der Arbeit der Musikschulen stark profitieren.

„Ein langgehegter Traum ist in Erfüllung gegangen", war von der stolzen Leiterin der Einrichtung, Carola Ulrich, zu hören. Sie ging kurz auf die Historie der Schule ein und bedankte sich bei den Förderern. Auch der Arbeiterwohlfahrt ließ sie Dank zukommen - sie haben in 700 Arbeitsstunden eine Weltkugel für das Foyer entstehen lassen. Natürlich durfte auch die Musik an dem Nachmittag nicht fehlen. Das Musikschulorchester konzertierte in beeindruckender Art.